Archiv für die Kategorie ‘Termine’

FAST – Schlaganfall, jede Minute zählt

Mrz ’25
25
00:00

Mittlerweile zählt der Schlaganfall zu den dritthäufigsten Todesursachen und ist die häufigste Ursache für dauerhafte, körperliche Beeinträchtigungen im Erwachsenenalter.

Für den Ausgang bzw. das Maß der Zellschädigungen, sind die ersten Minuten nach einem Schlaganfall entscheidend. Damit eine gezielte Versorgung eingeleitet werden kann, muss der Schlaganfall erkannt werden. Aber gerade für Laien kann dies schwierig sein, da die Symptome nicht ganz eindeutig und vorübergehend auftreten können.

Doch Spezialisten haben einen einfachen Test, den FAST-Test, entwickelt, mit dessen Hilfe sich die meisten Schlaganfälle innerhalb weniger Sekunden wie folgt feststellen lassen:

Denken Sie an das englische Wort für schnell: FAST

F-A-S-T steht außerdem für:

Face (Gesicht),
Arms (Arme),
Speech (Sprache) und
Time (Zeit)

  1. Face: Bitten Sie die Person zu lächeln.
    Ist das Gesicht einseitig verzogen? Das deutet auf eine Halbseitenlähmung hin.
  2. Arms: Bitten Sie die Person, die Arme nach vorn zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen. Bei einer Lähmung können nicht beide Arme gehoben werden; sie sinken oder drehen sich.
  3. Speech: Lassen Sie die Person einen einfachen Satz wie „Ich benötige keine Hilfe!“ nach-sprechen.
    Ist sie dazu nicht in der Lage oder klingt das Gesprochene verwischt, liegt vermutlich eine Sprachstörung vor.
  4. Time: Wählen Sie unverzüglich den Notruf 112. Weisen Sie auf die vorliegenden Symptome hin und äußern Sie deutlich: „Verdacht auf einen Schlaganfall“. Denn nur im Krankenhaus kann ein Schlaganfall und die Ursache ermittelt und die richtige Therapie eingeleitet werden!

Diese vier Punkte sollten Sie außerdem beachten:

  • Geben Sie dem Betroffenen nichts zu essen oder zu trinken. Der Schluckreflex kann gestört sein – es droht Erstickungsgefahr!
  • Entfernen oder öffnen Sie einengende Kleidungsstücke.
  • Achten Sie auf freie Atemwege, entfernen Sie ggf. Zahnprothesen.
  • Teilen Sie dem Notarzt die Symptome und den Zeitpunkt des Auftretens mit.

Quelle: Mayo Foundation for Medical Education and Research (USA)

Bewegungsmangel mit verheerenden Folgen

Mai ’25
20
00:00

Genf – Millionen Menschen weltweit bewegen sich nicht genug und das hat verheerende Folgen: Im Zehnjahreszeitraum 2020 bis 2030 dürften fast 500 Millionen Menschen weltweit mangels Bewegung unter an­derem Herzkrankheiten, Fettleibigkeit, Diabetes, Depressionen und Demenz entwickeln, wie die Weltgesund­heitsorganisation (WHO) heute berichtete. Deutschland hat demnach großen Nachholbedarf.

Die WHO empfiehlt mindestens 150 Minuten körperliche Aktivitäten in der Woche für Erwachsene, um Krank­h­­eiten vorzubeugen. 27,5 Prozent der Weltbevölkerung erreichen dies nicht. In Ländern mit hohem Einkom­men sei das Problem mit einem Anteil von etwa 36,8 Prozent doppelt so groß wie in Ländern mit niedrigen Einkommen (16,2 Prozent).

Deutschland schneidet noch schlechter ab als der Durchschnitt der reichen Länder: 44 Prozent der Frauen und 40 Prozent der Männer über 18 Jahren müssten sich mehr bewegen. In Finnland, das die WHO als leuch­tendes Beispiel herausstellt, sind nur 16 Prozent der Frauen und 17 Prozent der Männer nicht aktiv genug.

Dramatisch ist es in Deutschland bei den 11- bis 17-Jährigen: 88 Prozent der Mädchen und 80 Prozent der Jungen bewegen sich zu wenig.

Um sich körperlich fit zu halten sei es nicht nötig, sportlichen Aktivitäten wie Jogging oder Fitnessstunden in Vereinen oder Clubs nachzugehen, betont die WHO. Auch Fahrradfahren und zügiges Gehen trage zur Fitness bei.

In manchen Ländern gebe es kulturelle Barrieren, die Frauen davon abhielten, sich draußen sportlich zu betätigen. Aber auch in den eigenen vier Wänden könne man sich fit halten, zum Beispiel durch Treppensteigen, Spiele mit Kindern oder Hausarbeit, und, wie die Coronapandemie gezeigt habe, auch über Fitnessangebote per Video.

Die Behandlung der 500 Millionen Menschen, die mangels Bewegung erkranken dürften, koste die Welt zusammen 27 Milliarden Dollar (27,5 Mrd Euro, berichtete Fiona Bull, Leiterin der WHO-Abteilung für körper­liche Bewegung, in Genf (Lancet 2022; DOI: 10.2139/ssrn.4248284). Mit dem Geld könnten stattdessen 100 Millionen Ärzte ausgebildet werden.

© dpa/aerzteblatt.de vom 19.10.2022