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Fersensporn ist behandelbar Quelle: gesundheit.de
Wie erkenne ich einen Fersensporn? Haben Sie Fersenschmerzen oder das schmerzhafte Gefühl, ein Steinchen oder eine Reißzwecke im Schuh zu haben, obgleich dies nicht der Fall ist? Dann haben Sie wahrscheinlich einen Fersensporn, der auch Kalkaneussporn genannt wird. Rund zehn Prozent der Bevölkerung haben einen derartigen dornartigen Auswuchs an der Ferse.
Fersensporn: Ursachen dieser Fersenschmerzen
Am häufigsten tritt ein Fersensporn an der Unterseite des Fersenbeins an jener Stelle auf, an der die Sehnenplatte (Plantarfaszie) der Fußsohle und die kurzen Fußmuskeln ansetzen. Seltener entsteht der Fersensporn oben am Ansatz der Achillessehne. Die Beschwerden beginnen häufig zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr.
Ein Fersensporn ist zumeist die Folge einer Überbelastung. Ursachen dieser Überbelastung können sein:
- starkes Übergewicht
- ein Beruf, der langes Stehen erfordert
- ein abgeflachtes Fußlängsgewölbe
- längere Fehlbelastungen durch hartes Schuhwerk
- falsche Lauftechnik
- unzureichendes Aufwärmen vor sportlichen Aktivitäten
Aber auch längeres Verharren in Zwangshaltungen, zum Beispiel bei stundenlangen Autofahrten, erhöht das Risiko, an der Ferse einen Fersensporn zu bekommen.
Ständige Überbelastung führt zu kleinen Rissen, die der Körper mit Kalkeinlagerungen repariert. Stück für Stück wächst der Fersensporn und drückt auf das umgebende Bindegewebe. Spätestens dann brauchen Sie ärztliche Hilfe.
Fersensporn: Wie erfolgt die Diagnose?
Neben dem Fersensporn gibt es auch andere Erkrankungen, die zu Fersenschmerzen führen können. Dazu zählen:
- Nerveneinklemmungen
- Stressfaktur des Fersenbeins oder
- entzündliche Gelenkerkrankungen
Diese müssen zunächst vom Arzt ausgeschlossen werden. Nach einer ausführlichen Befragung und Untersuchung sowie gegebenenfalls einer Röntgen- und Ultraschalluntersuchung steht normalerweise die Diagnose fest.
Behandlung durch Entlastung der Ferse
Als wichtigste erste Maßnahme der Fersensporn-Behandlung gilt es, den Fuß vorübergehend zu entlasten. Konservative Therapien stehen hier an erster Stelle der Behandlung nach der Diagnose Fersensporn.
Bei Fersensporn helfen Einlagen und Krankengymnastik
Zu den klassischen Therapieformen bei Fersensporn zählen zum Beispiel individuell angepasste Einlagen mit Aussparungen oder Schaumgummi-Unterfütterung im Bereich der Ferse beziehungsweise des Fersensporns. Zudem sind Einlagen der Fersensporn-Behandlung zuträglich, die das Fußlängsgewölbe unterstützen. Zusätzlich sollte ein gleichzeitig vorhandener Knick- oder/und Senkfuß mittels Einlagen berücksichtigt werden.
Auch bequeme und gut gepolsterte Schuhe für den Alltag und Sport sowie die richtige Lauftechnik und das Aufwärmtraining sind sehr wichtig.
Daneben können krankengymnastische Spezialübungen einem Fersensporn Abhilfe schaffen. Diese Übungen bei diagnostiziertem Fersensporn dehnen und kräftigen die Sehnen an der Wade und Fußsohle. Die Schmerzen verringern sich.
Therapiemaßnahmen zur Behandlung des Fersensporns
Neben den konservativen Therapien existieren konservative physikalische Therapiemaßnahmen zur Behandlung des Fersensporns. Dazu gehören:
- Injektionsverfahren: Der Arzt spritzt entzündungshemmende Medikamente wie Kortison und örtliche Betäubungsmittel in das entzündete Bindegewebe. Dies ist jedoch keine Dauertherapie.
- Iontophorese: Durch Ionenwanderung werden Medikamente durch die Haut in die Blutbahn und das Gewebe eingebracht.
- Lokale Kältetherapie: Dazu können Sie einfach Eis – eingewickelt in ein feuchtes Handtuch – für circa 5 Minuten auflegen.
- Medi-Taping: Durch Anwendung eines Medi-Tapes werden Schmerzrezeptoren direkt beeinflusst. Entzündungssekrete und Wassereinlagerungen werden schneller abtransportiert.
- Stoßwellenbehandlung mit Ultraschall (extrakorporale Stoßwellentherapie ESWT): Ultraschallimpulse treffen auf den betroffenen Fersenbereich und wirken – das „Wie“ ist noch unklar – schmerzlindernd (Erfolgsquote circa 50 bis 80 Prozent).
- Röntgentiefenbestrahlung/Röntgenreizbestrahlung: Durch die Bestrahlung mit niedrig dosierten Röntgenstrahlen bilden sich die entzündlichen Veränderungen zurück. Dadurch lassen auch die Schmerzen nach.
- „Phonopower“ mit Stimmgabeln: Vibrierende Gabeln sollen die Auflösung der Kalkansammlungen des Fersensporns beschleunigen.
- Homöopathie: Das geeignete Präparat ist Hekla Lava aus der fluoridreichen Asche des Vulkans Mount Hekla auf Island. Die Anwendung erfolgt drei Wochen lang dreimal täglich als Tablette in der Potenz D2. Das Mittel ist rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
OP zur Fersensporn-Therapie nur im Notfall
Beim Eingriff wird die durch den Fersensporn hervorgerufene Spannung auf die Sehnen reduziert, indem ein Teil der Sehnen der Sehnenplatte des Fußes abgetrennt wird. Das kann langfristig aber zu einem Senkfuß führen. Weiterhin bestehen die normalen OP-Risiken wie Nervenschäden und Infektionen.
Im Nachhinein kann die Operationswunde selbst Fersensporn-ähnliche Beschwerden verursachen. Dann war die OP keine Hilfe und es bleibt nur noch eines, um den Fersensporn zu behandeln: Die Nerven um den Schmerzpunkt blockieren.